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Zahnzwischenräume reinigen: Welche Methode passt zu Ihnen?

Sie putzen gewissenhaft Ihre Zähne – zweimal täglich, mit fluoridhaltiger Zahnpasta. Trotzdem warnt Ihr Zahnarzt bei der Kontrolle vor Zahnfleischentzündungen oder Karies. Der Grund: Die Zahnbürste reinigt nur etwa 70 Prozent der Zahnoberfläche. Der Rest liegt zwischen den Zähnen und dort sammeln sich Bakterien besonders gern.

Erfahren Sie in diesem Ratgeber:

  • Warum Zahnzwischenräume ein Risiko für Ihre Mundgesundheit darstellen können
  • Welche Hilfsmittel sich für enge oder größere Abstände eignen
  • Wie Sie häufige Fehler bei der Anwendung vermeiden

„Viele Menschen unterschätzen, wie viel Plaque sich zwischen den Zähnen versteckt. Bei der professionellen Zahnreinigung sehen wir immer wieder: Selbst wer gründlich putzt, erreicht die Zwischenräume nicht ohne die richtigen Hilfsmittel. Dabei können viele Zahnfleischentzündungen durch konsequente Zahnzwischenraumpflege verhindert werden.“

– Dr. Alexandra Kares-Vrincianu, Zahnärztin in St. Ingbert

Die wichtigsten Fragen zur Zahnzwischenraum-Reinigung

Warum reicht Zähneputzen allein nicht aus?

Eine normale Zahnbürste erreicht nur die Außen-, Innen- und Kauflächen Ihrer Zähne. Die Zahnzwischenräume – etwa 30 Prozent der gesamten Zahnoberfläche – bleiben unberührt. Dort können sich Speisereste und Bakterien ungestört ansammeln und zu Karies oder Zahnfleischentzündungen führen.

Zahnseide oder Interdentalbürste – was ist besser?

Das hängt von Ihrer Zahnsituation ab. Zahnseide eignet sich besonders für enge Zwischenräume, Interdentalbürsten reinigen größere Abstände effektiver. Viele Menschen kombinieren beide Methoden – je nach Bereich im Mund. Die Hauptsache: Sie reinigen die Zwischenräume regelmäßig.

Wie oft sollte ich Zahnzwischenräume reinigen?

Einmal täglich wäre schon prima. Am besten reinigen Sie die Zwischenräume abends vor dem Zähneputzen. So können die Wirkstoffe Ihrer Zahnpasta anschließend besser in die bereits gesäuberten Bereiche eindringen.

Was tun, wenn das Zahnfleisch blutet?

Leichte Blutungen in den ersten Tagen können ein Zeichen für eine bestehende Zahnfleischentzündung sein. Meist verschwinden sie nach einer Woche regelmäßiger Anwendung. Bluten die Stellen weiterhin, sollten Sie Ihren Zahnarzt um Rat fragen.

Was passiert, wenn Sie Zahnzwischenräume nicht reinigen?

Abends nach dem Essen: Sie sind müde, aber die Zahnbürste wartet im Bad. Zwei Minuten putzen, fertig. Zahnseide? Vielleicht morgen. Oder vor dem nächsten Zahnarzttermin. Dieses Szenario kennen viele Menschen.

Der Alltag ist voll, die Zahnzwischenraumpflege fühlt sich wie ein zusätzlicher Aufwand an. Dabei dauert sie nur wenige Minuten und kann langfristig vor ernsthaften Problemen schützen.

Was passieren kann, wenn Sie Ihre Zahnzwischenräume nicht regelmäßig reinigen:

  • Bakterien vermehren sich ungehindert: In den engen Spalten finden sie ideale Bedingungen.
  • Zahnfleischentzündungen (Gingivitis): Das Zahnfleisch schwillt an, wird rot und blutet beim Zähneputzen.
  • Karies an schwer erreichbaren Stellen: Besonders zwischen den Zähnen entstehen oft Defekte, die erst spät bemerkt werden.
  • Mundgeruch: Bakterien zersetzen Speisereste und produzieren unangenehme Gerüche.
  • Parodontitis: Unbehandelte Entzündungen können sich auf den Zahnhalteapparat ausweiten und langfristig zu Zahnverlust führen.

Sie sehen: Es lohnt sich, eine regelmäßige Routine zu entwickeln und ein paar Minuten täglich in die Pflege der Zahnzwischenräume zu stecken.

Eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung unterstützt Ihre häusliche Pflege. Zudem erkennen wir Problemstellen so frühzeitig. Erfahren Sie mehr:

Professionelle Zahnreinigung in St. Ingbert

So finden Sie die richtige Methode: Zahnseide, Interdentalbürste oder beides?

Als Zahnärzte wäre es uns am liebsten, Sie nutzen beides zusammen. Dennoch wissen wir: Ihre Zahnstellung, die Größe Ihrer Zwischenräume und Ihre persönlichen Vorlieben spielen eine Rolle. Manche Menschen nutzen Zahnseide für die Frontzähne und Interdentalbürsten für die Backenzähne. Andere bevorzugen nur ein Hilfsmittel.

Die wichtigste Regel: Lieber eines der beiden Hilfsmittel konsequent nutzen, als gar nichts zu tun.

Zahnseide – der Klassiker für enge Zwischenräume

Sie haben nach dem Mittagessen ein Stückchen Apfel zwischen den Frontzähnen stecken. Die Zunge kommt nicht heran, die Zahnbürste rutscht ab. Genau hier zeigt Zahnseide ihre Stärke: Sie ist dünn, flexibel und passt selbst in die engsten Spalten.

Für wen eignet sich Zahnseide?

  • Menschen mit eng stehenden Zähnen
  • Zur Reinigung der Frontzähne
  • Als Ergänzung zu Interdentalbürsten bei gemischten Zwischenraumgrößen
  • Bei empfindlichem Zahnfleisch (sanfte Reinigung möglich)

So wenden Sie Zahnseide richtig an:

  1. Schneiden Sie etwa 30 bis 40 Zentimeter Faden ab. Genug, um für jeden Zwischenraum ein sauberes Stück zu verwenden.
  2. Wickeln Sie die Enden um die Mittelfinger und spannen Sie ein kurzes Stück zwischen den Zeigefingern.
  3. Führen Sie die Zahnseide vorsichtig mit leichten Sägebewegungen in den Zwischenraum ein.
  4. Ziehen Sie sie in einer C-Form am Zahn entlang nach oben und unten – bis knapp unter den Zahnfleischrand.
  5. Wiederholen Sie den Vorgang für die andere Seite desselben Zwischenraums.

Häufige Fehler bei der Anwendung:

  • Zu wenig Faden: Wer dasselbe Stück für alle Zähne nutzt, verteilt Bakterien im Mund.
  • Ruckartige Bewegungen: Das kann das Zahnfleisch verletzen und zu Blutungen führen.
  • Zu viel Druck: Die Zahnseide sollte sanft unter den Zahnfleischrand gleiten, nicht hineingedrückt werden.

Gewachst oder ungewachst? Gewachste Zahnseide gleitet leichter in enge Zwischenräume – ideal für Einsteiger. Ungewachste Zahnseide fasert sich auf und kann gründlicher reinigen, erfordert aber etwas Übung.

Sie haben Probleme mit der Zahnseide? Gerne zeigt Ihnen unser Prophylaxeteam beim nächsten Kontrolltermin die korrekte Anwendung.

Interdentalbürsten – effektiv für größere Abstände

Ihre Backenzähne stehen etwas weiter auseinander. Mit Zahnseide kommen Sie zwar in den Zwischenraum, aber das Gefühl bleibt: Ist da wirklich alles sauber? Interdentalbürsten füllen größere Abstände besser aus und reinigen die seitlichen Zahnflächen gründlicher.

Für wen eignen sich Interdentalbürsten?

  • Menschen mit größeren Zahnzwischenräumen
  • Träger von Zahnspangen, Implantaten oder Brücken
  • Personen mit eingeschränkter Feinmotorik (einfachere Handhabung als Zahnseide)
  • Bei Zahnfleischrückgang oder nach einer Parodontitisbehandlung

So wenden Sie Interdentalbürsten richtig an:

  • Führen Sie die Bürste möglichst waagerecht in den Zwischenraum ein.
  • Bewegen Sie sie sanft vor und zurück – zwei- bis dreimal pro Zwischenraum.
  • Spülen Sie die Bürste nach jedem Gebrauch unter fließendem Wasser ab.
  • Wechseln Sie die Bürste, sobald die Borsten abgenutzt sind oder sich verbiegen (meist nach einer Woche).

Warum Zahnärzte sowohl Zahnseide als auch Interdentalbürsten empfehlen

Ihre Frontzähne stehen eng, die Backenzähne haben größere Abstände. Deshalb empfehlen Zahnärzte, beide Hilfsmittel zu kombinieren. Damit können Sie jeden Zahnzwischenraum optimal reinigen.

So könnte Ihre Routine aussehen:

  • Frontzähne: Zahnseide für die engen Zwischenräume
  • Backenzähne: Interdentalbürsten für größere Abstände
  • Schwer erreichbare Stellen: Zahnseide mit Halter oder spezielle Interdentalbürsten mit abgewinkeltem Griff

Wichtig ist: Finden Sie eine Methode, die Sie dauerhaft durchhalten können. Lieber konsequent eines der beiden Hilfsmittel nutzen, als beide zu kaufen und dann doch nicht anzuwenden.

Antworten auf häufige Fragen zur Zahnzwischenraumreinigung

Vor oder nach dem Zähneputzen die Zwischenräume reinigen?

Am besten reinigen Sie die Zahnzwischenräume vor dem Zähneputzen. So können die Wirkstoffe Ihrer Zahnpasta – etwa Fluorid – anschließend in die bereits gesäuberten Bereiche eindringen und dort besser wirken.

Was tun bei anhaltendem Zahnfleischbluten?

Leichte Blutungen in den ersten Tagen sind normal und können ein Hinweis auf eine bestehende Zahnfleischentzündung sein. Reinigen Sie die Zwischenräume trotzdem weiter – meist hört die Blutung nach einer Woche auf. Bleibt sie bestehen oder wird stärker, sollten Sie Ihre Zahnarztpraxis aufsuchen.

Wie reinige ich Zahnzwischenräume bei Zahnspange, Implantaten oder Brücken?

Bei festsitzenden Zahnspangen, Implantaten oder Brücken sind Interdentalbürsten oft die bessere Wahl. Sie erreichen schwer zugängliche Stellen und reinigen um die Konstruktionen herum gründlicher. Für die Reinigung unter Brücken gibt es spezielle Zahnseiden mit verstärkten Enden, die sich leichter einfädeln lassen.

Ab wann sollten Kinder Zahnzwischenräume reinigen?

Sobald zwei Zähne nebeneinanderstehen und sich berühren, können Eltern mit der Zahnzwischenraumreinigung beginnen. Zahnseide mit Halter oder spezielle Kinder-Zahnseiden erleichtern die Anwendung. Ab dem Grundschulalter können Kinder mit etwas Übung selbst die Zwischenräume reinigen.

Sind Mundduschen eine sinnvolle Alternative?

Mundduschen können Speisereste ausspülen und das frische Gefühl im Mund unterstützen. Sie ersetzen jedoch nicht die mechanische Reinigung mit Zahnseide oder Interdentalbürsten, da sie Plaque nicht vollständig entfernen.

Mundduschen können eine Ergänzung sein für Menschen, die Schwierigkeiten mit der Handhabung von Zahnseide oder Interdentalbürsten haben – etwa bei eingeschränkter Beweglichkeit oder festen Zahnspangen. Bei Zahnfleischtaschen sollten Sie vor der Nutzung mit Ihrem Zahnarzt sprechen, da der Wasserstrahl Speisereste in tiefe Taschen spülen könnte.

Wie oft muss ich Interdentalbürsten wechseln?

Interdentalbürsten sollten nach etwa einer Woche ausgetauscht werden. Sobald die Borsten abgenutzt aussehen oder sich verbiegen, ist es Zeit für eine neue Bürste. Spülen Sie die Bürste nach jedem Gebrauch gründlich unter fließendem Wasser ab und lassen Sie sie an der Luft trocknen.

So unterstützen wir Sie in unserer Zahnarztpraxis in St. Ingbert

Zahnseide, Interdentalbürsten, Mundduschen: Das Angebot ist groß, die Entscheidung manchmal schwer. In unserer Zahnarztpraxis in St. Ingbert zeigen wir Ihnen, welche Methode zu Ihren Zähnen passt.

Was wir für Sie tun können:

  • Individuelle Beratung: Wir prüfen Ihre Zahnstellung und die Größe Ihrer Zwischenräume und empfehlen passende Hilfsmittel.
  • Technik-Training: Unser Prophylaxe-Team zeigt Ihnen die richtige Anwendung – von der Handhabung der Zahnseide bis zur optimalen Größe der Interdentalbürste.
  • Professionelle Zahnreinigung: Wir entfernen hartnäckige Beläge, die Sie zu Hause nicht erreichen, und geben Ihnen Tipps für die häusliche Pflege.

Eine gründliche Zahnzwischenraumpflege schützt vor Karies und Zahnfleischentzündungen. Gemeinsam mit der regelmäßigen professionellen Zahnreinigung schaffen Sie die beste Basis für langfristig gesunde Zähne.

Sie möchten mehr über die richtige Zahnzwischenraumpflege erfahren?

Vereinbaren Sie einen Termin in unserer Praxis in St. Ingbert. Wir beraten Sie individuell und finden die beste Lösung für Ihre Zähne.

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